Lese-Rechtschreib-Schule Pirna
Institut für pädagogische Förderung

Integrative Lerntherapie in Form von Einzelunterricht

Mit der Feststellung einer Lese-Rechtschreibschwäche (Legasthenie) oder Rechenschwäsche (Dyskalkulie) benötigen die Kinder und Jugendlichen eine gezielte Förderung. Eine Möglichkeit bietet die Integrative Lerntherapie in Form von Einzelunterricht. Diese individuell ausgerichtete Fördermaßnahme unterstützt das Kind bzw. den Jugendlichen ganzheitlich und intensiv. Durch die umfassende Begleitung des schulischen Weges werden auch Aspekte wie Teilhabe, Integration und Entwicklung miteinbezogen.

Die Schülerinnen und Schüler werden lerntherapeutisch begleitet, auch emotionale Aspekte wie Selbstwertgefühl und Vertrauen spielen eine wichtige Rolle. Die Lerntherapie ist individuell auf die Stärken und Schwächen des einzelnen Kindes abgestimmt. Unter anderem werden Diagnosen, Störfelder, Psyche, Verhaltensweisen, Lerntypen, Lerntempo, unterschiedliche Hilfsmethoden und Elternarbeit berücksichtigt.

Informieren Sie sich hier über finanzielle Fördermöglichkeiten:

Ziele der Lerntherapie

Wir arbeiten nach den Grundsätzen der integrativen Lerntherapie, d. h. Erstellung einer auf jedes Kind und seine Bedarfe zugeschnittenen Förderung.

Neben der Hauptthematik:

  • Lese- und Rechtschreibstörung
  • Rechenstörung

können folgende Schwerpunkte Inhalt sein:

  • Hörwahrnehmungstraining (Hörverarbeitung / Sprachtraining)
  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitstraining
  • Entspannungstraining
  • verhaltenstherapeutische Elemente
  • Spiele, kreatives Gestalten, etc.

In den Therapieplan werden verschiedenste Elemente aus unterschiedlichen Methoden einbezogen, um in umfassender Weise Ihrem Kind individuell gerecht zu werden.

Liebe Eltern,
Sie sollten sich mit uns beraten, wenn

  • Sie bei Ihrem Kind – ohne offensichtliche Anlässe – über mehrere Monate oder gar ein Jahr und länger keine Lernfortschritte beobachten;
  • Schule bei Ihnen zu Hause ein Dauerthema wird;
  • häufig Streit um Schule und andere Themen aufkommt;
  • Ihr Kind häufiger in Tränen ausbricht und sich Wut, Unlust, Kopf- oder Hals- oder Magenschmerzen häufen;
  • Sie nicht mehr weiterwissen;
  • Sie Üben, Üben, Üben, …

Denken Sie über die gesamte Situation nach – letzten Endes entscheiden Sie dann mit Blick auf das Wohl Ihres Kindes und mit Blick auf Ihr Wohl!

Hier sollten Sie schnell handeln:

  • wenn das Kind ein so genanntes Risikokind ist – mit erschwerter Schwangerschaft und Geburt;
  • mit einer bekannten Verzögerung in seiner Wahrnehmungs- und Bewegungsentwicklung;
  • mit Sprach- und Sprechproblemen;
  • wenn die Lehrer:innen von sich aus zu einer außerschulischen Hilfe raten.

Bei schon bekannten Beeinträchtigungen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Zusammenhang zu den Lernschwierigkeiten gibt. Daher kann eine zeitnahe Hilfe alle Beteiligten auch schneller entlasten.

Beratung

Wir beginnen immer mit einer ausführlichen Beratung für die Eltern.
In dieser erfragen wir die Probleme des Kindes, erläutern typische Ursachen für spezifische Lernschwierigkeiten und zeigen Möglichkeiten zu ihrer Überwindung auf.

Was sollten Sie zur Beratung mitbringen?
Bringen Sie bitte alle bisherigen Zeugnisse Ihres Kindes mit. Hilfreich für unsere Arbeit sind auch aktuelle Hefte und die letzten beiden Arbeiten im Problemfach.

Worüber sprechen wir mit Ihnen?
Wir unterhalten uns mit Ihnen über die Probleme Ihres Kindes, sprechen über mögliche Ursachen der Lernschwierigkeiten und zeigen Möglichkeiten zu ihrer Überwindung auf.

Im Beratungsgespräch erläutern wir Ihnen unser Vorgehen in der Diagnostik und in der Lerntherapie.
Wenn Sie es wünschen, vereinbaren wir einen Diagnostiktermin, um die Probleme Ihres Kindes genau zu analysieren.

Jetzt Beratungstermin vereinbaren!

Diagnostik und Auswertungsgespräch

Mithilfe einer tiefgründigen Diagnostik decken wir die Ursachen für die individuellen Lernschwierigkeiten auf.
Dabei erfassen wir die notwendigen Fähigkeiten für erfolgreiches Lernen als auch den gegenwärtigen Lernstand im Fach.

  • Kopien der bisherigen Schulzeugnisse
  • Kopien der letzten beiden Arbeiten im Problemfach
  • Kopien eventuell vorliegender Gutachten anderer Institutionen (Psychologen, Kinderarzt, Beratungsstellen, …)
  • Den von Ihnen ausgefüllten Fragebogen, den Sie zur Vorbereitung auf die Diagnostik von uns erhalten

Es werden durch unterschiedliche Aufgaben und Übungen die allgemeinen Lernvoraussetzungen Ihres Kindes im Hinblick auf erfolgreiches Lernen im Fach ermittelt. In diesem Teil arbeiten wir mit Ihrem Kind allein. Dabei stehen im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit die Strategien zur Aufgabenbearbeitung.

Die Familienanamnese, die bisherigen Lernbedingungen und das Lernumfeld Ihres Kindes werden mit Ihnen in einem gesonderten Raum erfasst. Ihr Kind hat in dieser Zeit eine Aufgabe und arbeitet in einem anderen Raum.

Im unmittelbaren Anschluss an die Diagnostik findet ein Auswertungsgespräch mit Ihnen statt.  Wir erläutern Ihnen, worin wir die Ursachen für die Lernschwierigkeiten Ihres Kindes sehen. Sie erfahren von uns, welchen Entwicklungsstand Ihr Kind bezüglich des Lernens im Problemfach erreicht hat, was es schon kann und was noch nicht. Darüber hinaus informieren wir Sie, wie in einer Lerntherapie mit Ihrem Kind zur Überwindung der Schwierigkeiten gearbeitet werden kann.

Was sollten Sie beachten?
Die Diagnostik einschließlich Auswertung ist kostenpflichtig.

Wie sage ich es meinem Kind?

Wenn Sie sich – als Eltern – möglichst im Einvernehmen mit Lehrkräften der Schule entschließen, dass Ihr Kind eine Legasthenie oder Dyskalkulie Diagnostik durchlaufen soll, sind viel Behutsamkeit und völlige Offenheit sehr wichtig. Denn Ihr Kind selbst ist sich seiner Schwierigkeiten durchaus bewusst. Daher ist es wichtig, Ihrem Kind vor dem Test Folgendes zu erklären:

„Du gibst dir in der Schule und bei den Hausaufgaben viel Mühe, das wissen wir und auch dein Lehrer/ deine Lehrerin. Aber es sieht so aus, als ob du beim Lesen und Schreiben (Rechnen) nicht ganz so gut vorankommst, wie die meisten deiner Mitschüler. An deiner Mühe kann das nicht liegen und wir glauben auch nicht, dass du weniger klug bist als deine Mitschüler. Wir wissen aber inzwischen, dass gerade kluge Kinder manchmal langsamer schreiben und lesen (rechnen) lernen, weil sie mit Buchstaben und Wörtern (Zahlen) anders umgehen, als diejenigen Kinder, denen Lesen und Schreiben (Rechnen)leichter fallen. Deshalb möchten wir mit dir zusammen einen Fachmann/ eine Fachfrau besuchen, der/ die mit dir ein paar Übungen und Tests machen wird. Danach können wir uns gemeinsam entscheiden, ob du ein besonderes Training beginnen willst, damit du schneller lesen und schreiben lernst.“

Beitrag

Die Integrative Lerntherapie ist eine intensive Einzeltherapiemaßnahme, die ausschließlich von Lerntheraput:innen durchgeführt wird.

Fragen zu den Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten erläutern wir Ihnen gerne.

Finanzielle Fördermöglichkeiten durch das Jugendamt

Welche finanzielle Unterstützung kann vom Jugendamt übernommen werden und welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein?

Für eine Kostenübernahme durch das Jugendamt müssen Sie einen schriftlichen Antrag auf Eingliederungshilfe wegen bereits bestehender oder drohender seelischer Behinderung nach §35a SGB VIII stellen.

Zu diesem Antrag gehört ein medizinisches Gutachten, das erstellt wird von:

  • einem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie (m/w/d)
    oder
  • einem Psychologen (m/w/d) mit entsprechender Zusatzqualifikation
    oder
  • einem Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (m/w/d)

Eine Kostenübernahme erfolgt in der Regel dann, wenn Ihr Kind bereits aufgrund der Beeinträchtigung seelische Folgeprobleme entwickelt hat und die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Die soziale Integration des Kindes oder Jugendlichen ist stark und nachhaltig beeinträchtigt oder es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer solchen Beeinträchtigung zu rechnen. Dazu ist es ausreichend, wenn die psycho-soziale Beeinträchtigung in einem Lebensbereich des Kindes oder Jugendlichen auftritt. (Schule, Familie, Verwandtschaft, Freunde, außerschulische Bereiche wie Hobbies)

Die Diagnose erfolgt nach ICD 10. Haben Sie Fragen zur Diagnostik beraten wir Sie gern.

  • Der Antrag muss außerdem eine Beurteilung durch den Klassen- oder Fachlehrer enthalten, aus dem die Beeinträchtigungen für die Schulleistungen und das Sozialverhalten hervorgehen.
  • Weiterhin bedarf es einer Bestätigung der Schule, dass keine, im Fall Ihres Kindes, ausreichenden Fördermaßnahmen angeboten werden können. Eine differenzierte Fördermöglichkeit an der Schule nicht sichergestellt werden kann.

Können wir Sie beim Kontakt zur Schule Ihres Kindes unterstützen? Bitte sprechen Sie uns an!

  • Beschreiben Sie in Ihrem Antrag sehr genau, in welchen Bereichen Sie Probleme feststellen. Gehen Sie dabei auf evtl. familiäre Belastungen ein.

Selbstzahler

Natürlich können Sie auch privat für die Kosten der Lerntherapie aufkommen.